Schon lange sind die Zeiten vorbei, in denen man mit 15 in einem Unternehmen eine Lehre begonnen hat und sich mit 65 von den langjährigen Kolleginnen und Kollegen in den wohlverdienten Ruhestand verabschieden konnte. Heute ist ein beruflicher Neustart alle paar Jahre normal. In diesem Ratgeber haben wir für Dich bewährte Tipps zusammengestellt, mit denenDein beruflicher Neustart zum Erfolg und nicht zu Desaster wird. Kleider machen Leute Vielleicht wirst Du an Deinem ersten Tag im neuen Job von einer freundlichen Kollegin oder einem freundlichen Kollegen am Haupteingang abgeholt. Vielleicht musst Du aber auch selbst Deinen neuen Arbeitsplatz suchen. In beiden Fällen wirst Du auffallen wie ein bunter Hund. Du bist die »Neue« oder der »Neue«. Entsprechend professionell sollte der erste Eindruck bei Deinen neuen Kolleginnen und Kollegen sein. Das heißt, Du solltest korrekt gekleidet sein. Deine Kleidung ist das erste, was von Dir sichtbar ist. Vielleicht hattest Du bei der Bewerbung für den neuen Job die Möglichkeit, Dich beim zukünftigen Arbeitgeber umzusehen und hast Dir gemerkt, wie Deine zukünftigen Kolleginnen und Kollegen gekleidet sind. Wenn nicht, gilt die Faustregel: Am ersten Tag sollte die Kleidung im Zweifel besser etwas förmlicher als zu leger sein. Am zweiten Tag solltest Du Dich den Gepflogenheiten im Unternehmen anpassen. Wenn alle in Jeans zur Arbeit kommen, dann solltest Du nicht unbedingt in Nadelstreifenanzug oder im dreiteiligen Kostüm erscheinen. Die ersten Tage solltest Du Dich an Deine neue Arbeitsumgebung gewöhnen. Nutze diese Zeit, um möglichst viele Informationen z sammeln und die wichtigsten Ansprechpartner sowie das Unternehmen in seiner Gesamtheit kennenzulernen. Jedes Unternehmen hat spezifische Strukturen, individuelle Abläufe, einen eigenen Umgangston und viele weitere Eigenheiten, mit denen Du Dich vertraut machen solltest. Frage, was auch immer Du zur Organisationsstruktur und zu den Arbeitsabläufen fragen willst. Mache Dir gegebenenfalls Notizen, auf die Du später zurückgreifen kannst. Eigene Ideen einbringen, aber richtig Du solltest bis nach der Eingewöhnungsphase damit warten, eigene Ideen und Konzepte einzubringen. Wenn Du nach einer gewissen Zeit wirklich bei Deinem neuen Arbeitgeber angekommen bist, dann solltest Du eigene Ideen als Anregung und nicht als Forderung vorstellen und entsprechend formulieren. Auch wenn Du während der Eingewöhnungszeit kritikwürdige Punkte und Probleme bemerkt hast, solltest Du diese zurückhaltend vorbringen und formulieren. Dos & Don’ts Checkliste für den beruflichen NeustartDos, mit denen ein beruflicher Neustart besser gelingtPünktlichkeit: Pünktlichkeit ist in den ersten Wochen und insbesondere am allerersten Arbeitstag im neuen Job und verzichtbar Persönliches vorstellen: Es gehört zum guten Ton, dass man sich selbst zumindest in der neuen Abteilung vorstellt. Und zwar jeder Kollegin und jedem Kollegen. Schraube Deine Erwartungen zurück: In den ersten Wochen bist Du der oder die »Neue«. Du musst erst die Arbeitsschritte in Deinem neuen Job verinnerlichen und das Unternehmen so gut wie möglich kennenlernen, ehe Du Dir selbst Ziele setzen solltest. Lerne Deine Kolleginnen und Kollegen mit Namen kennen: Viele haben ein schlechtes Namensgedächtnis. Aber zumindest den Namen Deiner oder Deines Vorgesetzten sowie der Kolleginnen und Kollegen, die Dich einarbeiten, solltest Du möglichst schnell kennen. Proaktiv Kontakte knüpfen: Die Mittagspause und wenn veranstaltet, sogenannte Afterwork-Events sind ideale Gelegenheiten, um etwas Networking zu betreiben. Informationen festhalten: Wenn Du in einem Unternehmen neu bist, dann wirst Du ab dem ersten Tag mit neuen, zum Teil auch wichtigen Informationen versorgt. Du wirst nicht alles behalten können. Mache Dir daher Notizen. Frage nach Feedback: Deine Kolleginnen und Kollegen sowie Deine Vorgesetzten solltest Du ab und zu einmal nach einem ehrlichen Feedback zu Deiner bisherigen Leistung fragen. So lernst Du einerseits Dich selbst mit Deinen Stärken und Schwächen besser kennen und die Frage nach einem Feedback hinterlässt immer einen positiven Eindruck. Don’ts für den beruflichen NeustartOverdressed zur Arbeit erscheinen: Wenn Du sehr förmlich gekleidet zur Arbeit erscheinst, möglicherweise den Vorstand Deines Unternehmens bei der Förmlichkeit noch überbietest, dann grenzt Du Dich selber aus. Passe Dich an den Kleidungsstil Deiner Kolleginnen und Kolleginnen an. Am 2. Tag nach Urlaub fragen: Ob Du am 2., am 3. oder am 30. Tag nach Urlaub fragst, ist unerheblich. In den ersten Wochen und Monaten nach Antritt Deines neuen Jobs solltest Du Deine Urlaubswünsche vergessen. Kümmere Dich erst um Deinen neuen Job. Ja-Sager sind selten gern gesehen. Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass Du in Deinem neuen Job höflich und hilfsbereit bist. Höflichkeit und Hilfsbereitschaft sind aber etwas ganz anderes als Unterwürfigkeit und Anbiederung. Auch bei Deinem neuen Job solltest Du ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Hilfsbereitschaft, eigenen Interesse, professionelle Distanz, Höflichkeit und einem gewissen Maß an Selbstvermarktung finden. Dann wird Dein beruflicher Neustart mit Sicherheit erfolgreich sein.
|